Filter sind insbesondere durch Plattformen wie Instagram und Snapchat immer präsenter in unserem Leben geworden. Ob Weichzeichner auf dem Gesicht, Schlankmacher oder Hundefilter – was echt oder unecht ist, ist oft schwer erkennbar.
In der Landschaftsfotografie arbeiten wir jedoch mit ganz anderen Filterarten, als bei Hunden, da es hier nicht darum gehen soll, mit welchem Filter Du das möglichst unnatürliche Bild erlangst. Zwar hat auch hier jeder Filter seine eigene Wirkung, jedoch sollte man es dem Bild nicht ansehen, wenn ein Filter genutzt wurde – schließlich wollen wir keinen Social Media Effekt.
Die Filter in der Fotografie bestehen meist aus Glasscheiben oder optischen Kunststoffen und sind entweder zum Anstecken oder zum Anschrauben an die Linse. In der Praxis werden am häufigsten Schraubfilter genutzt, um zusätzlich die Linse zu schützen – ein verkratzter Filter ist schließlich günstiger auszutauschen, als ein verkratztes Objektiv! Die Arten von Filter, die wir Dir hier erklären werden, kümmern sich um das Herausfiltern bestimmter Facetten des Lichts.
Warum nutzt man einen ND Filter?
Vielleicht kennst Du den ND (ausgeschrieben Neutral Density) Filter auch unter dem Namen Graufilter. Einfach gesagt, hat er denselben Effekt, wie wenn Du Deine Sonnenbrille bei einem sonnigen Tag anziehst: Du kannst die Augen besser offen halten.
Es ist hilfreich, einen Graufilter zu nutzen, wenn du zum Beispiel mit einer Langzeitbelichtung einen Wasserfall weichzeichnen möchtest. Der Filter lässt weniger Licht auf den Sensor fallen, filtert jedoch keine Farben heraus und spielt Deiner Kamera so vor, dass die Umgebung lichtschwächer sei als sie es eigentlich ist. Dadurch kann die Belichtungszeit verlängert werden und die Blende bleibt länger geöffnet. Das Endergebnis zeigt ein weichgezeichnetes Bild ohne Farbstich.
Außerdem gibt es unterschiedliche Abstufungen von ND-Filtern. Diese variieren von ND 2 bis ND 2000. Die Zahl gibt Dir dabei an, um welchen Faktor das Bild mit Filter dunkler ist als das Bild ohne Filter. Also ein Bild, das mit ND 2 aufgenommen wurde, ist 2x dunkler als das Original.
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Der Polfilter für Deine Kamera
Ein Polfilter (ausgeschrieben Polarisationsfilter) hat im Grunde zwei Aufgaben. Einerseits werden Spiegelungen und Reflexionen aus Bildern herausgefiltert, die etwa auf Fensterscheiben oder Gewässern auftreten. Andererseits wird das Blau des Himmels durch einen Polfilter intensiviert.
Bei der Anwendung eines Polfilters muss man jedoch beachten, dass man ihn nicht einfach draufschrauben und loslegen kann. Der Filter besteht aus zwei um 360° drehbaren Filtern. Je nachdem, wie man die Filter ausrichtet, verändert sich die Intensität der Wirkung. Wenn Du einen tiefblauen Himmel erzeugen möchtest, sollte der Filter in einem 90° Winkel zur Sonne stehen, tut er das nicht, nimmt die Wirkung ab. Bei dem Entfernen von Reflexionen liegt der bestmögliche Winkel bei ca. 56° zur Oberfläche.
So ganz einfach ist das mit den Polfiltern jedoch nicht, da gleichzeitig auch Reflexionen verstärkt und Kontraste verringert werden können, wenn man den Filter um 180° zu weit dreht. Auch musst Du darauf achten, dass Du den Filter an die Ausrichtung Deiner Kamera anpasst. Wechselst Du zum Beispiel von hochkant auf Querformat, dann musst Du auch den Filter dementsprechend mitdrehen.
Der UV-Filter für Objektive
Ultra-violett wird vom menschlichen Auge nicht als Farbe wahrgenommen, kann jedoch unter Umständen auf Bildern einen bläulichen Schimmer erzeugen. Ein UV-Filter dient demnach dazu, diese Strahlen herauszufiltern, wodurch die Bilder unter anderem klarer und neutraler wirken als ohne. Da die heutigen Objektive jedoch immer moderner werden (und damit auch die Beschichtung der Linsen), werden UV-Filter zunehmend überflüssiger. Allerdings werden sie oft noch als Linsenschutz eingesetzt.