Blumen sind das wohl meist fotografierte Motiv in der Fotografie, denkst Du nicht auch? Sie eignen sich nicht nur perfekt, um das Spielen mit Schärfe und Unschärfe zu üben. Man findet sie außerdem überall, egal wo man wohnt. Ob im Garten, auf dem Balkon, im Park oder im Wald nebenan: Überall kannst Du die Blumenpracht mit Deiner Kamera einfangen, ohne viel Aufwand betreiben zu müssen oder großartige Extrakosten in Kauf zu nehmen.
Doch so einfach sie auch zu finden sein mögen, macht es sie damit nicht zu einem einfachen Motiv. Denn auch bei Blumenfotos kann so einiges schiefgehen. Die hellen Teile der Blüte können schnell überbelichtet werden; der Wind kreiert ungewollte Unschärfe; das harte Sonnenlicht nimmt den Pflanzen ihre Grazie; die Tiefenschärfe ist zu gering und kreiert Chaos im Bild; der Fokus ist falsch gelegt und das Bild wirkt unruhig. Doch damit Dir diese Fehler nicht passieren und Du auf das nächste Blumenbild perfekt vorbereitet bist, haben wir Dir 7 Tipps zusammengefasst, die Deine Blumenfotos sofort verbessern.
#1 Der richtige Stil für schöne Blumenfotos
Unter Stil versteht man beispielsweise romantische, pastellfarbene, lebhafte, minimalistische oder schwarz-weiße Fotos (unter anderem! Es gibt einige weitere Stile, die Du natürlich anwenden kannst). Stell Dir einen Stil quasi wie ein Oberthema des Fotos vor. Außerdem kann Dir ein Grund, ein Warum, dabei helfen, Deinen Fotos noch mehr Ausdruck zu verleihen.
Aber was meinen wir genau damit? Wenn Du Dir vornimmst, mit diesem Bild etwas zu machen, wie es auszudrucken, an eine bestimmte Person zu versenden oder es auf Instagram zu posten, dann gehst Du meist anders an das Foto heran und das Bild wird besser. Bei Blumenfotos zum Ausdrucken zum Beispiel, würdest Du Dir vielleicht nochmal die extra 5 Minuten nehmen, um doch noch eine weitere Perspektive auszutesten.
#2 Neue Perspektiven für perfekte Blüten
Jetzt musst Du noch den richtigen Winkel finden, um Dein Blumen Foto perfekt zu machen. Wenn Du die Blume beispielsweise von unten fotografierst, wirkt sie gleich größer. Aber achte darauf, dass sie nicht vom Motiv ablenkt. Sind so alle Blüten und Teile der Blume sichtbar, die Du zeigen möchtest? Oder solltest Du besser nochmal den Winkel anpassen? Achte auch daran, nicht nur auf Augenhöhe mit der Blume zu fotografieren, damit es nicht langweilig wird.
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Hier ist voller Körpereinsatz gefragt. Manchmal lohnt es sich auch, sich flach auf den Boden zu legen, um die eine Pose zu finden, die Dein Bild perfekt macht. Achte dabei darauf, Kleidung anzuhaben, die auch schmutzig werden darf. Auch kann es hilfreich sein, sich ein kleines Polster für das Knie mitzunehmen, sollte man mal länger knien. Teste es auch mal aus, die Blume gegen den Himmel als Hintergrund zu setzen oder aus der Vogelperspektive ein Foto zu schießen, um so die Muster der Pflanze hervorzuheben.
#3 Das richtige Objektiv für ein Foto mit Blumen
Hier gilt es festzuhalten: Das richtige und einzige Objektiv für ein Foto mit Blumen gibt es nicht. Es kommt nämlich erstens darauf an, was Du zuhause hast und zweitens, welchen Effekt Du erzielen möchtest. Wenn Du mit dem Weitwinkelobjektiv nah herangehst, sehen die Blumen zum Beispiel viel größer aus als sie sind.
Das Teleobjektiv holt Dir die Blume natürlich viel näher ran, aber nur, wenn Du auch ausreichend Abstand hältst. Sollte die einzufangende Blume also sehr weit weg sein, ist das Dein Objektiv. Achte dabei auf die Naheinstellgrenze. Wenn diese bei über einem Meter liegt, wie es oft der Fall ist, dann musst Du diese Distanz auch zum Motiv halten, um es scharfzustellen.
Und natürlich eignet sich das Makroobjektiv ideal für Blumenfotos. Mit dem Makro kannst Du Dir die Blume nämlich so nah heranholen, dass Du oft übersehene Details sichtbar machst.
#4 Perfekte Schärfe für Blumenmotive
Auch hier kommt es auf Deinen Stil an. Möchtest Du das gesamte Bild scharf stellen? Dann teste Dich doch mal mit dem Fokus Stacking mit einer geschlossenen Blende aus. Dabei machst Du mehrere Aufnahmen und veränderst dabei jeweils den Schärfepunkt. Nutze dazu idealerweise den manuellen Fokus und ggf. einen Makroschlitten.
Wenn Du aber nicht alles scharf stellen möchtest, dann solltest Du mit einer offenen Blende arbeiten. Nutze hier auch gern ein Stativ, um ungewollte Unschärfe zu vermeiden. Ideal eignet sich hier ein kleines und flexibles Stativ, damit Du es sehr bodennah aufstellen kannst.
#5 Dein Hintergrund für ein Blumenwiesen Foto
Beim Hintergrund solltest Du darauf achten, ihn so aufgeräumt wie möglich zu halten, damit der Fokus nicht vom Motiv abgelenkt wird. Hier gilt, je weniger, desto besser. Aber das heißt nicht, dass Dein Hintergrund einfarbig, farblos oder langweilig sein muss. Hier kannst Du auch farbenfrohe Kontraste einfließen lassen.
#6 Es werde Licht!
Denk daran, dass Du hier die Zeit ein wenig abpasst. Die pralle Sonne ist zwar selten die richtige Zeit, um Fotos zu machen, aber insbesondere bei Blumen kann sie Dir Dein Motiv richtig kaputt machen. Die harten Schatten stehen den Blumen selten und Du läufst Gefahr, dass die hellen Bildteile noch schneller überbelichtet werden. Außerdem sind Blumen etwas so Filigranes, dass die Schatten sie deutlich zu hart darstellen. Wenn Du das umgehen möchtest, bietet es sich hier an, einen Diffusor einzupacken. Wenn Du diesen mit einer offenen Blende kombinierst, dann erhältst Du ganz zarte Blüten. Und natürlich wie immer gilt: Die goldene Stunde eignet sich perfekt, um durch das warme Licht die Blumen besonders schön in den Fokus zu setzen.
#7 Weitere Tipps zu Blumen-Fotos
Jetzt kommen noch ein paar kleine Tipps im Schnelldurchlauf, die zwar nicht die Welt ausmachen, allerdings für das kleine gewisse Etwas sorgen können.
- Denk daran, dass manche Blüten morgens früh noch geschlossen sind und Du dann eher abends eine offene Blüte erwischst.
- Manche Blumen drehen den Kopf zur Sonne, was ein ziemlich schöner Effekt sein kann.
- Auch Wassertropfen auf Blumen erzeugen Magie. Vielleicht lohnt es sich, also trotzdem früh aus den Federn zu kommen und den Morgentau einzufangen. Andernfalls kannst Du abends natürlich auch eine Sprühflasche einpacken.
- Informiere Dich über die Blütezeiten, damit Du nicht enttäuscht nachhause kommst.
- Nutze die Bewegung und Dynamik der Natur. Wenn Du draußen im Wind fotografierst, kannst Du so Bewegung in Deine Fotos bringen. Auch lange Verschlusszeiten laden hier ein, ein wenig zu experimentieren.
- Kein Tipp, sondern eher eine Ermahnung: Denk daran, NICHTS zu zerstören. Wir alle fotografieren gern in der Natur und dafür muss man manchmal auch mal den Gehweg verlassen. Achte dabei aber darauf, dass Du die Natur mit Respekt behandelst. Und für uns gilt: Unter keinen Umständen die Blumen auszurupfen, um sie anderswo schön für ein Foto anzuordnen.
Zusammenfassung: Tipps für Blumenfotos
- Stil: Suche Dir ein Warum und experimentiere mit Stilen wie romantisch, pastellfarben, lebhaft, minimalistisch oder schwarz-weiß
- Perspektive: Darf nicht vom Motiv ablenken | Voller Körpereinsatz – nutze auch ungewöhnliche Perspektiven
- Objektiv: Weitwinkel, Teleobjektiv, Makroobjektiv
- Schärfe: Teste Focus Stacking mit einer geschlossenen Blende | Bei offener Blende, denk an ein Stativ
- Licht: Vermeide direktes Sonnenlicht oder nutze einen Diffusor | Goldene Stunde ist die beste Tageszeit
- Sonstige Tipps: Nimm eine Sprühflasche mit | Denk an ein Kissen zum Hinknien | Trage Kleidung, die schmutzig werden kann | Baue Dynamik ein
- Wichtig: Zerstöre nicht die Natur und verhalte Dich respektvoll