Über das Mitführen eines Stativs herrschen ständig hitzige Diskussionen. Die einen schwören darauf, die anderen verzichten lieber. Ob und wann Du ein Stativ mitnehmen möchtest, ist jedoch meistens Geschmackssache. Es gibt viele Motive, für die Du keine Stütze benötigst oder Deine Kamera irgendwo abstellen kannst. Allerdings gibt es Situationen in der Landschaftsfotografie, wo ein Stativ unentbehrlich ist.
Das Fotografieren von fließendem Wasser mit einem Stativ
Abhängig davon, wie Du das Wasser auf Deinem Bild abbilden möchtest, benötigst Du ein Stativ und gute Kenntnisse im Thema Verschlusszeiten.
Möchtest Du etwa einen Fluss oder einen Wasserfall, also fließendes Wasser, einfangen, so solltest Du in erster Linie auf die Fließgeschwindigkeit des Wassers achten. Je schneller das Wasser von allein fließt, desto geringer kannst du die Verschlusszeit wählen. Es ist schwierig, eine genaue Einstellung in diesem Fall vorzugeben, da die Effekte variieren und stets abhängig vom Wasser selbst sind. Daher unser Tipp? Nimm Dir die Zeit und probiere Dich aus!
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Das Fotografieren von stillem Wasser mit einem Stativ
Aber es gibt ja nicht nur fließende Gewässer. Auch für das Ablichten von Seen benötigst Du meist ein Stativ, wenn Du etwa die Landschaft im Wasser spiegeln möchtest. Symmetrische Spiegelungen erzeugst Du am besten, wenn es windstill ist, damit keine Wellen auf dem Wasser zu sehen sind, die Dir die gewünschte Spiegelung verzerren. Zwar kann man hier mit einer längeren Verschlusszeit gegensteuern, jedoch leidet oft die Spiegelung an sich darunter.
Merke: Je länger Du also belichten möchtest, desto eher solltest Du ein Stativ nutzen.
Magische Momente in der Nacht
Wir kennen sie alle: Die Bilder, die ein wohliges Gefühl einer schönen Sommernacht in uns hervorrufen. Glasklarer Himmel und eine Million Sterne. Da Du Dich in der Nachtfotografie mit sehr schwachen Lichtverhältnissen zufriedengeben musst, solltest Du hier unbedingt ein Stativ zur Hand haben, da die Verschlusszeit in diesem Fall extrem lang sein muss.
Weiterhin solltest Du keinen zu hohen ISO-Wert wählen, da Dein Bild somit an Qualität verlieren kann. Wenn Du Sterne einfangen möchtest, kann Deine Belichtungszeit ganz schnell in Richtung einer Minute oder mehr gehen – niemand kann so lange stillhalten!
In der Sternfotografie gibt es zwei Möglichkeiten, die Sterne abzubilden. Die Erste ist es, die Sterne als punktförmige Lichtquelle einzufangen. Dazu solltest Du eine kurze Verschlusszeit, jedoch eine maximal geöffnete Blende wählen. Auch der ISO-Wert darf hier etwas höher ausfallen – es gilt jedoch wieder: Probier Dich aus, bis Du zum gewünschten Ergebnis kommst. Weiterhin wichtig zu wissen ist es, dass, wenn Du ein Weitwinkelobjektiv nutzt, Du eine höhere Verschlusszeit einstellen kannst. Je größer die Brennweite Deines Objektivs, desto wahrscheinlicher taucht Bewegungsunschärfe auf.
Die zweite Möglichkeit Sterne abzubilden, ist sie wie Streifen am Himmel aussehen zu lassen. Dazu musst Du eine sehr lange Verschlusszeit einstellen. Je länger die Verschlusszeit ist, desto länger werden auch die Streifen. Allerdings reden wir hier nicht von ein oder zwei Minuten, sondern von mindestens zehn Minuten, damit der Effekt der Streifen sichtbar wird. Du fängst also wortwörtlich die Bewegung der Welt mit diesem Effekt ein. Daher achte darauf, dass Dein Akku ordentlich geladen ist! Außerdem muss der automatische Rauschreduzierer vorher ausgeschaltet werden.
Hast Du diese Motive schon mal mit Deinem Stativ eingefangen? Probier es aus!